Zum Kapellchen – Die Religion des Genusses!

Location:
Zum Kapellchen, Wiesbaden Frauenstein

Erster Eindruck:
Bei grandiosem Sonnenschein lädt der Garten zum Genießen ein! Unter diesem Motto ist die Frage ob drinnen oder draußen schnell beantwortet. Obwohl man trotz des tollen Wetters kurz ins Straucheln gerät, weil die Räumlichkeiten innerhalb des Kapellchens sehr schön dekoriert und gemütlich erscheinen!

Obwohl eigentlich kein Platz mehr an der Sonne frei war, wurden kurzerhand zwei Tische herangebracht und für uns mit Gartenstühlen umsäumt!

Ausstattung:

Wie schon kurz erwähnt, überfällt einen eine sofortige Behaglichkeit! Die historische Kapelle des einstigen Gutsherrn des Grorother Hofs bildet das Zentrum des heutigen Weinlokals. Der lauschige Bauerngarten mit seinen Obstbäumen ist ein herrlicher Ort zum Relaxen und Genießen!
Auch Feierlichkeiten können hier vom Trubel der Rheinmetropolen Mainz und Wiesbaden abgelegenen, und seiner dennoch zentralen Lage, sicher schön zelebriert werden! 

Service:
Die Damen, die für uns zuständig waren, nahmen jede Spontanänderung unserer Bestellung bzw. jedes von uns produzierte Missverständnis mit Gelassenheit und Humor! Nur die Dauer bis wir unser Essen gereicht bekamen war etwas länger, aber diese Tatsache ließ sich in diesem Garten Eden noch gut verkraften… die Erde wurde ja auch nicht an einem Tag erschaffen! 
Wer aber denkt, dass an einem ehemals kirchlichen Ort heute auch noch nonnenartiges Personal zugegen ist, der wird auf den „Gott sei Dank“ weltlichen Boden zurückgeholt! Es sei denn die Service-Nonnen tragen Ihren Rosenkranz in Form einiger Tattoos neuerdings knapp unter der Haut! Aber so innovativ wollen wir die Kirche mal lieber nicht einschätzen!

Hauptspeisen:
Feuer und Flamme waren zwei Damen mit Ihrem Kuchen – genauer gesagt mit Ihrem Flammkuchen!
Man ist also im Kapellchen auch einem Fegefeuer hingegen nicht abgeneigt – und gleichzeitig wird man nicht als Hexe entlarvt, weil man gerne heißen Kuchen ißt!
Zu der Version mit Lachs, Lauch und Käse gesellte sich obendrauf noch Salat, was ein wenig zu Irritationen führte, aber diese wurde einfach weggegessen!
Der Kuchen mit Rucola, Tomate und Parmesan hingegen wurde ohne Überraschungen serviert!
Für den Rest unserer Runde gab es Fleisch! Das Grorother Schnitzel und das klassische Schnitzel „Jäger Art“ waren frisch aus der Pfanne und ehrlich gemacht! Sehr schmackhaft zeigte sich auch das Freilandhuhn in seinem Pommes-Nest!
Für unseren Gourmetnachwuchs gab es kalte Fleischwurst mit warmen Pommes, wobei es sich hier nicht um ein kaltes Versehen, sondern um einen realen Kundenwunsch handelte.

Zu erwähnen sind auch die Getränke im Kapellchen!
Wer denkt Weiwasser und Messwein wären hier Programm der täuscht sich! Klar gibt es auch Wasser, aber völlig ungeweiht… vielmehr möchten wir die hausgemachte Orangen-Ingwer-Limonade und die Zitronen-Limonade auf den Altar des Genusses stellen!

Und was den Messwein betrifft… hier handelt es sich nicht um eine im Namen Gottes gepanschte Brühe von einem besonders christlichen Weingut… sondern vielmehr um einen leckeren Grauburgunder mit weingütlichem Hintergrund… sozusagen die graue Eminenz des Hauses!
Doch auch der Weißburgunder enttäuschte nicht!

Nachtisch:
Für´s Kind stand Eis auf dem Programm… auch dies wurde kalt serviert!
Der Rest gab sich weniger himmlischen Genüssen hin! Hier und da wurden kleine Mengen des italienischen Priester-Weckers (auch Espresso genannt) gesichtet!

Toiletten-Check:
Entweder verschwitzt (es war ja recht warm) oder einfach nur vergessen! Vielleicht lag es auch daran, dass man ja bei einem Kirchen- bzw. Kapellenbesuch selten das stille Örtchen aufsucht… und ein Beichtstuhl wurde spontan auch nicht gesichtet!

ResGourmet:
Himmlich inspiriert kommt es „Zum Kapellchen“ zu exzessiven (kulinarischen) Orgien – auch wenn dies kein Gotteshaus mehr ist!

In diesem Sinne – Wir kommen wieder… zur Not zum letzten Abendmahl ;)